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Stiftungen unterstützen Sprachkurse in Lohne

Stiftungen unterstützen Sprachkurse in Lohne

Förderverein der Adolf-Kolping-Schule Lohne bietet Unterricht für junge Migranten während der Ausbil

Ob Tischler, Maler oder Mechatroniker: Ohne ein gutes Deutsch-Verständnis wird eine erfolgreiche Lehre schwierig.

VON BERND BERGMANN

Lohne. Claude Videgla ist unter Fußballfans längst ein Begriff: Der defensive Mittelfeldspieler von Blau-Weiß Lohne stammt aus Togo und lebt erst seit fünf Jahren in Deutschland. Derzeit macht er in Dinklage eine Tischler-Lehre und kommt zum Berufsschulunterricht an die Adolf-Kolping-Schule (AKS) Lohne. „Am Anfang war die Ausbildung sprachlich sehr schwer für mich“, sagt Videgla. Während er mit der praktischen Handwerksarbeit keine Probleme habe, könne er den theoretischen Unterricht in der gewerblich technischen Berufsschule des Landkreises Vechta nicht immer verstehen.

Wie AKS-Schulleiter Martin kl. Bornhorst und Alfons Pille vom Förderverein berichten, ist Videgla nicht der einzige Azubi mit diesem Problem. Die Sprache spiele für eine erfolgreiche Ausbildung und Integration eine wesentliche Rolle, erklärt Pille. „Der Förderverein der AKS – zu dessen Aufgaben die Unterstützung der hilfebedürftigen Schüler zählt – bietet daher Sprachkurse für junge Migranten in der Ausbildung an", sagt er. In den Firmen würden die Azubis oft gut zurechtkommen, später scheitert es jedoch am Textverständnis in der Prüfung.

Konkret kommen die betroffenen Azubis dazu, neben dem normalen Unterricht, in Abstimmung mit dem Betrieb einen weiteren Tag, in die AKS. Dann bekommen sie sechs Stunden lang umfangreiche und berufs- und fachbezogene Sprachförderung, erläutert Pille.

Der Förderverein hofft, dass sich weitere Stiftungen beteiligen

Doch das Angebot führt den Förderverein an die finanzielle Belastbarkeitsgrenze: 15000 Euro kostet der zusätzliche Unterricht pro Halbjahr. Bisher wird dieser vor allen durch die Mitgliedsbeiträge und Spenden der ausbildenden Betriebe getragen.

Jetzt beteiligen sich auch die Bürgerstiftungen Holdorf und Vechta sowie die Stiftung „Unsere Kinder“ Steinfeld-Mühlen. Sie steuern pro Azubi aus ihrer Kommune jeweils 300 Euro bei. „Wir können viel schneller helfen“, betont Richard Zumloh, Vorsitzender der Holdorfer Bürgerstiftung. Im Gegensatz zu öffentlichen Mitteln sind die Stiftungen flexibler und können ohne großen bürokratischen Aufwand schneller Geld für Projekte bereitstellen. „Die Förderung muss natürlich satzungsgemäß passen“, erklären zudem Frank Pille, Vorsitzender von „Unsere Kinder", und Martina Jasnoch von der Vechtaer Organisation.

Die Stiftungen sind zweckgebunden, das heißt die Gelder dürfen nur für die in der Satzung festgeschrieben Ziele verwendet werden. Das sind bei den genannten Stiftungen die Unterstützung des Gemeinwohls und der Einwohner ihrer Kommune beziehungsweise im Steinfelder Fall speziell der Kinder und jungen Menschen.

„Wir hoffen, dass sich noch weitere Bürgerstiftungen angesprochen fühlen und sich beteiligen“, sagt Alfons Pille. Der Förderverein würde das Angebot gerne weiterführen.

Dass die Sprachkurse für die Azubis eine große Hilfe sind, sagt auch Videgla, Er steht kurz vor dem Ausbildungsende und wartet derzeit zuversichtlich auf sein Ergebnis: „Ich habe viel mehr verstanden. Ich hätte nie gedacht, dass das klappen würde“, sagt er voller Vorfreude.

Bericht: Bernd Bergmann Oldenburgische Volkszeitung

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